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Spendenlauf
Solidarität mit der Ukraine
Ferienspiele
Einschulung Klasse 5
Im Freilufttheater Bad Segeberg

Liebe Schulgemeinde,

noch vor einer Woche hätten wir es alle sicherlich nicht für möglich gehalten, dass mitten in Europa ein Angriffskrieg des russischen Machthabers Putin gegen die Ukraine entfacht wird. Inzwischen ist das bittere Wirklichkeit geworden. 4 Tage tobt dieser Krieg bereits. Nur die wenigstens unter uns wissen aus eigenem Erleben, was Krieg bedeutet. Es sind vor allem die Großeltern und Urgroßeltern, die mit besonderer Sorge jetzt in die Zukunft blicken. Fragt bei ihnen nach, was Krieg für Menschen und Völker bedeutet! Sie werden Auskunft geben. Wir alle erhalten stündlich neue Informationen und Eindrücke, die keinen von uns unberührt lassen, die Ängste schüren, mit denen wir alle umgehen und die wir verarbeiten müssen. Und wenn ich hier auf "alle" verweise, dann meine ich auch und besonders Ihre Kinder-l iebe Eltern, unsere Schülerinnen und Schüler- liebe Kollegen, und ich meine euch, die ihr selbst Kinder und Jugendlichen seid. Es gibt so viele Fragen- und, und das ist besonders schlimm zu ertragen, es gibt oft keine plausiblen Antworten für das sehr nahe Geschehen in der Ukraine. Deshalb müssen wir miteinander reden. Auch um gemeinsam Ängste abzubauen, um gemeinsam klarer zu sehen. Und um keinen falschen Meldungen in unserer Welt voller schneller Medien aufzusitzen. An uns ist es, liebe Eltern und liebe Kollegen, uns den Fragen der Kinder und Jugendlichen zu stellen. Natürlich sind dabei die Eltern die ersten Ansprechpartner. Aber auch wir als Lehrer stehen in einer selbstverständlichen Verantwortung der Thematisierung dieses Krieges mit seinen katastrophalen Folgen- dies nicht nur im Geschichts- oder Sozialkunde-Unterricht. Natürlich handeln wir dabei auch entsprechend unseres Erziehungsauftrages, der auf dem Werteverständnis unseres Grundgesetzes, der auf der Würde des Menschen, der auf der Demokratie und der besonders auf dem friedlichem Zusammenleben der Völker beruht. Wir wollen und müssen mit unseren Kindern und Jugendlichen sprechen, um Ihnen auch Orientierung in einer Zeit zu geben, in der diese Orientierung selbst vielen Erwachsenen sehr schwer fällt, in einer Zeit, in der Fake-News zu etablierten Mitteln gehören, Menschen zu manipulieren. Deshalb werden wir als Lehrer im Unterricht und auch außerhalb des Unterrichts weiter über diesen Krieg mit unseren Schülern reden müssen und reden wollen, selbstverständlich dem Alter angepasst- und wir hoffen , dass auch durch die gemeinsame Kraft der Weltbevölkerung, die den Frieden liebt, dieser Krieg bald beendet wird. Sie als Eltern bitte ich, sich den möglichen Ängsten und den Fragen Ihrer Kindern intensiv anzunehmen. Ich halte das auch gerade nach den 2 Pandemie-Jahren für sehr, sehr wichtig. Vielen Dank! Als Anlage habe ich Ihnen und euch Hinweise der "Servicestelle Kinder- und Jugendschutz" Sachsen-Anhalt zum Thema "Mit Kindern und Jugendlichen über Krieg reden?" beigefügt. Es ist Sonntagabend, 100 000e Menschen trafen sich heute allein in Berlin und demonstrierten gegen den Krieg. Bundeskanzler Scholz gab heute eine Regierungserklärung ab, die wir ebenfalls vor einer Woche so noch nicht für möglich gehalten hätten. Viele Menschen auf der ganzen Welt waren heute wieder auf der Straße und haben ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk ausgedrückt. Sicherlich werden wird das in den nächsten Tagen auch tun. Aber morgen treffen wir uns erstmal in der Schule. Und dann wollen und müssen wir miteinander reden. In der Hoffnung, dass dieser Krieg, der schon jetzt sehr viel schlimmes Leid ausgelöst hat, möglichst bald beendet wird, verbleibe ich mit den besten Grüße!

 

Lutz Trautmann